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Was ist Akromegalie?


Akromegalie („Riesenwuchs“) ist eine Krankheit, die durch einen Tumor an der Hypophyse ausgelöst wird.
Die Hypophyse, oder Hirnanhangsdrüse, ist ein Teil des Gehirns, der für einen Teil des Hormonhaushalts zuständig ist. Mitunter für den sogenannten „Insulin-like Growth Factor-1“ (IGF-1) - ein Wachstumshormon.
Am häufigsten sind kastrierte männliche EKH von etwa 12 Jahren betroffen.

Der IGF ist, wie gesagt, ein Wachstumshormon und, wie der Name bereits vermuten lässt, wechselwirkt er mit dem Insulinhaushalt des Körpers. Im Speziellen verhindert der IGF, dass das Insulin seine Arbeit tun kann - der Zucker gelangt nicht mehr vernünftig aus dem Blut in die Zellen (Insulinresistenz). Et voila: Es ist Diabetes mellitus.
Diabetes ist zumeist das erste Symptom der Akromegalie. Der „feine“ Unterschied zu normalem Diabetes besteht aber hier darin, dass er weder durch Gewichtsreduzierung noch durch Insulingabe vernünftig und dauerhaft behandelt werden kann. Die üblichen Reaktionen, wie die Katze auf Diät zu setzen, kann sich sogar als schädlich herausstellen, da Katzen mit Akromegalie einen erhöhten Energiebedarf haben. Eine Diät kann zu Gewichtsverlust ohne den gewünschten Effekt auf den Diabetes führen. Weiterhin kann man bei Akromegalie keine stabile Einstellung auf Insulin vornehmen - da der IGF einerseits schwankt und andererseits auch oftmals mehr wird.
Da das IGF ein Wachstumshormon ist, wirkt es sich auch direkt auf den Körper aus und sorgt für ein Wachstum aller Weichteile (Knochen sind nicht betroffen). Das heißt, vor allem wachsen Gelenke, Knorpelstrukturen und Innereien. Das verleiht der Katze auf lange Sicht das typische Aussehen: vorstehender Unterkiefer, verbreiterte Nase, vergrößerte Ohren, verlängerte Pfoten und ein überproportionaler Kopf im Verhältnis zum Körper.
Innerlich greift die Krankheit auch die Organe an. Der IGF sorgt i.d.R. für ein Wachstum des Herzens, einer Verdickung der Herzwände. Auch andere Organe können davon - oder der chronischen Überzuckerung - betroffen sein und Probleme machen. Besonders stark haben wir hier den Einfluss auf die Pankreas erlebt.

Im Verlauf der Krankheit kommen neben allen potenziellen Diabetes-Begleiterscheinungen noch weitere Komplikationen dazu. Es können auftreten:
  • Atemprobleme
  • (chronische) Prankreatitis
  • Blasenentzündungen
  • Vergrößerung des Herzens, Verdickung der Herzwand, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • stark erhöhte Nahrungsaufnahme
  • Gewichtsverlust, (unerklärliche) Gewichtszunahme
  • Überzuckerung
  • erhöhtes Krallenwachstum
  • Unterzucker, Zuckerschock
  • zu viel Magensäure, Magengeschwüre
  • Schmerzen, insbesondere starke Kopfschmerzen durch den Tumor
  • Muskelatrophie, Athrose

Je früher die Diagnose gestellt wird, umso größer sind die Chancen, dass der Tumor operativ entfernt und die Krankheit dadurch geheilt werden kann. Eine alternative Heilungsmethode besteht nicht. Jedoch alternative Behandlungen.

Akromegalie wird durch die Bestimmung des IGF, sowie ein CT der Hypophyse diagnostiziert. Ein "normaler" Tierarzt kann lediglich feststellen lassen, ob beim IGF etwas erhöht ist (aber nicht die genauen Werte). Die endgültige Diagnose wird in einer dafür spezialisierten Klinik gestellt.


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